Was tun, wenn man beim Take-off immer runterfällt und dann auch noch Angst vor dem Runterfallen hat? Das war die Frage von Anna, die bei mir im Surfmentalcoaching war.
Nach einem ausführlichen Vorgespräch war es für mich als Mentaltrainerin erst einmal wichtig, ob Anna den Bewegungsablauf des Take-offs eigentlich genau kennt und wie ihr Körper die Take-off-Bewegung umsetzt. Ich liess sie deshalb als erstes langsam einen Take-off am Boden machen und dazu den Ablauf Schritt für Schritt laut kommentieren. Hier ging es mir darum, herauszufinden, ob im Bewegungsablauf Wissenlücken vorhanden sind oder der Bewegungsablauf rund und ohne Stocken durchgeführt werden kann.
Vor jeder Handlung kommt zuerst ein Gedanke. Ein sehr wichtiger Grundsatz in der Körperlehre. Was du nicht weisst, kann dein Körper auch nicht umsetzen. Deshalb ist es so wichtig, im Detail zu wissen, was der Körper tun soll.
Als weitere Übung musste sie den Take-off im Normaltempo am Boden machen, was ich auf Video aufgenommen habe. Danach musste sie die 10 wichtigsten Punkte eines Take-offs aufschreiben und dann jeden Punkt auf einer Skala von 1 – 10 bewerten (wo sie bei jedem Punkt auf der Skala steht). Wir haben die Videos dann analysiert und mit ihrer Skala verglichen.
Warum das?
Hier geht es um das Thema Eigenwahrnehmung. Tut mein Körper eigentlich auch das, was ich meine, dass er es tut? Die Videoanalyse gibt uns dazu die richtigen Hinweise.
Nun ist jedoch nicht nur die Bewegung selber, sondern auch das davor und danach wichtig. Wo schaut Anna eigentlich genau hin, wenn sie die Welle anpaddelt? Ah, Übeltäter gefunden. Sie schaut runter. Und zwar automatisch und unbewusst, in der Hitze des Paddelgefechtes.
Ein weiterer wichtiger Grundsatz aus der Körperlehre: Der Körper folgt deinem Blick.
Um dieses Bewegungsmuster zu unterbrechen und mehr Bewusstsein für den Moment des Take-offs zu schaffen haben wir die Take-off-Übungen mit Schlüsselwörtern gewürzt. Die drei wichtigsten Schlüsselwörter für Anna waren Spannung, Blick, Sprung. Mit Kraft und Energie Paddeln war für sie Spannung, dorthin schauen, wo sie hinwill hat sie mit Blick benannt und den eigentlichen Take-off mit dem Wort Sprung bedacht.
Die Aufgabe war nun, den Take-off am Boden mit genau diesen Schlüsselwörtern immer und immer und immer wieder zu üben. Denkt daran: Mentaltraining ist wie Muskeltraining. Von nichts kommt nichts. Anna hat ihr Training während 2 Monaten regelmässig absolviert und die Take-offs täglich (oder zumindest fast täglich) geübt.
Ergebnis? Sie kam begeistert aus ihrem letzten Surfurlaub zurück. Der Take-off war automatisiert, Runterfallquote minimiert, Angst weg, Motivation superstark.
Wenn auch du deinen Take-off genauer unter die Lupe nehmen willst, buche ein Surfmentaltraining bei mir!
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